Q. Für die einen gehört ein professionelles Salon-Treatment zur monatlichen Routine, die anderen buchen es nur vor einem besonderen Anlass. Wie oft empfehlen Sie einen Besuch bei der Kosmetikerin?

A. Für die pflegebewusste Kundin ist die monatliche Routine ein Muss. Im Rhythmus von vier bis fünf Wochen wird in einer kurzen Hautanalyse der Ist/Soll-Zustand der Haut ermittelt, angelehnt an die Wünsche und die Zielsetzung der Kundin. Das stellt sicher, dass man im Turnus der Jahreszeiten, entsprechend dem eigenen Lifestyle, im Fall einer Krankheit oder bei besonderen Anlässen immer die richtigen Treatments und maßgeschneiderten Heimpflegeprodukte verwendet. Daher meine große Bitte: Betrachten Sie den Salonbesuch nicht als einmaliges Highlight unter dem Motto „Ich gönne mir etwas“, sondern lassen Sie sich regelmäßig professionell beraten und behandeln.

Q. Welche Vorteile bietet eine regelmäßige Behandlung im Kosmetikinstitut?

A. Eine Menge. Zunächst einmal den Tribut an sich selber, etwas für sich zu tun und gezielt die Zügel in die Hand zu nehmen, um die Zeichen der Zeit zu steuern. Ich hörte schon von vielen Fällen, in denen das geschulte Auge der Kosmetikerin auch Hautkrebserkrankungen in der Entstehung oder im Frühstadium erkennen konnte. So wurde Schlimmeres verhindert. Die Haut ist unser größtes Organ, das sich an unsere Lebensumstände anpasst. Dies kann die versierte Kosmetikerin mit den richtigen Produkten und Behandlungen begleiten, um den bestmöglichen Effekt für die Ausstrahlung zu erzielen und das damit verbundene Selbstbewusstsein zu fördern.

Q. Wie bereitet man sich und die Haut am besten auf ein Treatment vor?

A. Ich würde sagen „Be Yourself“. Nur so kann die Kosmetikerin den realistischen aktuellen Zustand ermitteln und mit den richtigen Wirkstoffen und Produkten behandeln. Sollten besondere Anlässe im Jahr anstehen, beispielsweise eine Hochzeit, dann empfiehlt es sich, einen Plan aufzustellen, wann welche Treatments und Extrabehandlungen gemacht werden sollen.‍

Q. Bevor die Behandlung startet, stellen Sie fest, welchen Hauttyp Ihre Kundin hat und welche Wirkstoffe die richtigen sind. Wie genau funktioniert das?

A. In einer fundierten Ausbildung ist es ein wichtiger Bestandteil, die Hautanalyse zu erlernen. Hinzu kommt ein informatives Anamnesegespräch mit der Kundin. Dieses gibt viele Hinweise darauf, warum die Haut auf verschiedene Reize oder Wirkstoffe reagiert und was die Kundin bei ihrer Hautpflege tut oder unterlässt. Zudem gibt es eine Vielzahl von tollen Hautanalysegeräten, die mit KI und automatisierten Prozessen eine Menge von Daten zur Haut ausgeben. Aus diesen visuellen Nahaufnahmen der Haut, den Messwerten und Berichten lässt sich eine passgenaue Analyse erstellen.

A. Gerätebehandlungen in Verbindung mit einer Kuranwendung und dem Einsatz von paramedizinischen Wirkstoffen wie der Fruchtsäure sind effektive und sehr wirkungsvolle Kabinenbehandlungen. Es gibt aber auch spezielle Produkte wie die „Peel-off Alginatmaske“ von Janssen Cosmetics, die sich zu Hause im Bad nicht wirklich gut und allein auftragen lassen. Aber genau diese Produkte stärken ja die Position der Kosmetikerin in der Kabine: Dinge anzubieten, die zu Hause nicht umsetzbar sind. Diese Treatments sind in der Effektivität auch besonders hoch, da sie für die Profikosmetik konzipiert sind.

Q. Gibt es spezielle Tools, die Sie für Gesichtsbehandlungen am liebsten nutzen?

A. Bei manchen Behandlungen bietet es sich gut an, mit Gadgets zu arbeiten: mit einer Reinigungsbürste, einem Fächerpinsel für Peelingprodukte, warmen Kompressen für Hals und Dekolleté, einer Kopfhautmassage oder einer Massage mit Edelsteingriffeln. Das sind nur einige Dinge, die man in das Behandlungskonzept einfließen lassen kann, um das Treatment wertig, entspannend und erlebenswert zu gestalten.

A. Der Auftritt und das Know-how der Kosmetikerin müssen direkt überzeugen. Schon beim Eintritt in das Studio sollte man eine cleane und moderne Ausstattung vorfinden sowie hochwertige Produkte und Marken, die bei der Behandlung zum Einsatz kommen. Eine professionelle und saubere Arbeitskleidung der Kosmetikerin ist ebenfalls Pflicht. Bestenfalls sieht man eine Urkunde, ein Zertifikat der Ausbildung oder die Qualifizierung durch den Produktlieferanten für dieses Institut im Verkaufsraum hängen oder stehen. Zu guter Letzt muss man sich natürlich wohlfühlen. Nur dann kann eine Behandlung erfolgreich sein.

Hannelore Thoma
Leitung Anwendungstechnik und Schulungsleitung national bei Janssen Cosmetics